Deutsches Reich und Protektorat Böhmen und Mähren April 1943-1945

Teil 11 der Höredition setzt im Frühjahr 1943 ein und dokumentiert die Verfolgung der Juden im Deutschen Reich und Protektorat Böhmen und Mähren bis zum Ende des Krieges im Mai 1945.

Hier ergeben sich mehrere Schwerpunkte: zum einen die Entwicklung der in Berlin koordinierten Politik der Judenverfolgung in Europa, außerdem die Situation der noch im Reich lebenden Juden, vor allem derjenigen, die in „Mischehe” lebten, ihrer Kinder und der wenigen Juden, die in untertauchen konnten. Ende Februar 1943 verhaftete die Gestapo bei der sogenannten Fabrik-Aktion, der letzten großen Razzia zur Deportation, die noch im Reich verbliebenen Juden direkt an ihren Arbeitsplätzen in der Rüstungsindustrie. In nur wenigen Wochen wurden sie beinahe ausnahmslos nach Auschwitz oder Theresienstadt deportiert. Im Juni 1943 lösten die deutschen Behörden die jüdischen Gemeinden und Interessenvertretungen auf, und der Berliner Gauleiter Joseph Goebbels erklärte die Reichshauptstadt für „judenfrei”. Außerdem wird der Einsatz von Juden als Zwangsarbeiter im Reich seit dem Frühjahr 1944 dokumentiert. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Ereignisse im Ghetto Theresienstadt, das in den letzten beiden Kriegsjahren als Durchgangsstation auf dem Weg nach Auschwitz diente, von den Nationalsozialisten aber auch als propagandistisches Vorzeigegetto genutzt wurde, und das am Ende ein Sterbelager für Zehntausende tschechischer, deutscher und österreichischer Juden war.