Der Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 markiert den entscheidenden Wendepunkt in der Verfolgung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland: Innerhalb weniger Wochen nach dem deutschen Einmarsch weiteten die Einheiten der SS, der Polizei sowie der deutschen und der rumänischen Armee den antijüdischen Terror zu einem systematischen Völkermord aus. Dafür beseitigte die deutsche Führung alle Schranken, die das Kriegsrecht Soldaten auferlegte. Die Mordeinheiten brachten immer größere Gruppen um und begingen Massaker von unvorstellbar brutaler und chaotischer Grausamkeit. Die Deportationen deutscher, österreichischer und tschechischer Juden in den Osten beschleunigte ab Sommer 1942 nochmals die Auflösung der Gettos und die Massenexekutionen.