Dok. 11-055

Das Rassenpolitische Amt Köln-Aachen fordert am 15. Juli 1943 dazu auf, Juden für die Deportation zu melden

Der Gauleiter teilt mir heute mit, daß er

Der Gauleiter teilt mir heute mit, daß er

Orte
  • Grenze Staatsgrenzen von 1937
  •  
Personen

Josef Grohé (1902–1987), Kaufmann; 1925 NSDAP-Eintritt; von 1926 an Hauptschriftleiter und Verleger der Zeitung Westdeutscher Beobachter; 1931–1945 Gauleiter von Köln-Aachen und MdR, 1944 Reichskommissar in Belgien und Nordfrankreich; 1945 untergetaucht, 1946–1950 in Unter- suchungshaft, 1950 vom Spruchgericht Bielefeld zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt und unter Anrechnung der verbüßten Haft entlassen, danach als Vertreter tätig.

Skript

Der Gauleiter teilt mir heute mit, daß er in seiner letzten Besprechung in Berlin erreichte, daß ab sofort alle noch in unserem Gaugebiet befindlichen Volljuden einschließlich der in privilegierter Ehe lebenden Volljuden abgeschoben werden. Sie werden teils nach Theresienstadt verschoben, teils vorläufig nach Berlin geleitet, um dort in jüdische Haushaltungen eingewiesen zu werden. Es besteht die Möglichkeit, daß der deutschblütige Teil sich weigert, sich von seinem jüdischen Ehepartner zu trennen; es liegt in Händen der Staatspolizei, in solchen Fällen eine Entscheidung zu treffen, so daß ggf. auch der deutschblütige Teil mit abgeschoben wird. Die Staatspolizei hat bereits entsprechende Anweisung. Ich bitte daher alle Kreisbeauftragten in Verbindung mit den Ortsgruppenleitern, die Staatspolizei durch Benennung der noch vorhandenen Juden bzw. privilegierten Ehen zu unterstützen.