Das auf der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 explizit formulierte Ziel der Deutschen, die „Endlösung der Judenfrage”, beinhaltete die Deportation und Ermordung aller Juden auch in den westeuropäischen Ländern. Die deutschen Besatzer begannen im Sommer 1942 mit der systematischen Deportation der Juden. Hierfür wurden präzise Kontingente für die jeweiligen Länder festgelegt. Das wichtigste Ziel der deutschen Behörden war es, die von Adolf Eichmann und dem Auswärtigen Amt vorgegebenen Deportationsquoten einzuhalten. Der Anteil der Deportierten und Ermordeten in den westeuropäischen Ländern war sehr unterschiedlich. In den Niederlanden kamen mehr als 75 Prozent der Juden ums Leben. In Dänemark waren es dagegen 2 Prozent, da vielen Verfolgten die Flucht nach Schweden gelang. Die sukzessive Ausweitung der Verfolgung auf alle Juden verstärkte den Widerstand in der einheimischen Bevölkerung und die Zurückhaltung der Kollaborationsregierungen – vor allem in der unbesetzten Zone Frankreichs.