Dok. 11-011

Joseph Goebbels rühmt sich in seinem Tagebuch am 18. April 1943 der Vertreibung der Juden aus Berlin

Daß wir, einer Anordnung des Führers gemäß, das Judenproblem

Daß wir, einer Anordnung des Führers gemäß, das Judenproblem

Orte
  • Grenze Staatsgrenzen von 1937
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Skript

Daß wir, einer Anordnung des Führers gemäß, das Judenproblem in die Debatte geworfen haben, wirkt sich außerordentlich gut aus. Der Antisemitismus ist selbst in den Feindstaaten in rapidem Wachsen begriffen. Vor allem kommen solche Meldungen aus England. Wenn wir die antisemitische Frage mit Hochdruck weiter bearbeiten, so werden die Juden auf die Dauer arg in Mißkredit geraten. Man muß hier nur Zähigkeit und Beständigkeit bewahren; denn das Judenproblem ist so festgefroren, daß es sehr schwer ist, es wieder in Fluß zu bringen. Aus einem Geheimbericht des Forschungsamtes entnehme ich, daß die schwedischen Zeitungen sich mit Händen und Füßen dagegen gesträubt haben, die Berichte ihrer in Berlin tätigen Journalisten überhaupt zu veröffentlichen. Man sieht daran wieder, wie wenig neutral Schweden eigentlich ist. Auch hier sind die Juden am Werke, und die schwedischen Spießer tun das, was ihnen von den Juden empfohlen oder befohlen wird. Man wünschte ihnen manchmal selbst einen gelegentlichen Aufenthalt im bolschewistischen Massengrab; auf andere Weise können die Spießer in den neutralen Staaten nicht zur Vernunft gebracht werden.

Die Judenfrage in Berlin ist immer noch nicht ganz gelöst. Es befinden sich noch eine ganze Reihe von sogenannten „Geltungsjuden“, von Juden aus privilegierten Mischehen und auch von Juden aus Mischehen, die nicht privilegiert sind, in Berlin. Daraus entsteht eine Unmenge von außerordentlich schwerwiegenden Problemen. Jedenfalls veranlasse ich, daß alle Juden, die sich jetzt noch in Berlin befinden, einer erneuten Prüfung unterzogen werden. Ich möchte nicht, daß Juden noch mit dem Judenstern in der Reichshauptstadt herumlaufen. Entweder muß man ihnen den Judenstern nehmen und sie privilegieren oder sie im anderen Falle endgültig aus der Reichshauptstadt evakuieren. Ich bin der Überzeugung, daß ich mit der Befreiung Berlins von den Juden eine meiner größten politischen Leistungen vollbracht habe. Wenn ich mir vorstelle, wie Berlin im Jahre 1926 aussah, als ich hierherkam, und wie es im Jahre 1943 aussieht, nachdem die Juden endgültig evakuiert werden, dann kann ich erst ermessen, was auf diesem Gebiet geleistet worden ist.