Dok. 13-141

Şeina Huna Avram ersucht den rumänischen Staatsführer Antonescu am 10. Oktober 1940 darum, dass sie ihr Bauernhaus nicht verlassen muss

Herr General, im Vertrauen auf die Gerechtigkeit und Menschlichkeit

Herr General, im Vertrauen auf die Gerechtigkeit und Menschlichkeit

Orte
  • Grenze Staatsgrenzen von 1937
Skript

Herr General,

im Vertrauen auf die Gerechtigkeit und Menschlichkeit, die Seine Hoheit beim Wiederaufbau des Landes bewiesen hat, werden folgende Beschwerden mit der Bitte um Klärung vorgetragen: Ich bin die Tochter eines Veteranen des Unabhängigkeitskriegs 1877/78, Tochter von Major Lupu Vaisbuch aus dem 1. Stellungsregiment, der 1879 durch Dekret Nr. 2526 vom 6. November unter der Nr. 459 eingebürgert worden ist.

Ich bin Kriegswitwe mit drei Waisen, alleinstehend mit Rentenanspruch Nr. 093 791. Auch mein Ehemann war Sohn eines Veteranen, und zwar von Sergeant Iosif Avram aus dem 4. Infanterieregiment, eingebürgert 1879 durch Dekret Nr. 2529 vom 6. November 1879 und mit Auszeichnungen geehrt.

Obwohl mein Sohn sich als Ernährer der Familie vom Militärdienst hätte befreien lassen können, hat auch er wie seine Großväter und sein Vater seinen Militärdienst abgeleistet. Mir wurde ein Besitz von drei Hektar Land in Corbasca, Bezirk Tecuci zugeteilt, und ich habe im Tausch gegen 1,5 Hektar auf dem Gebiet des Dorfes auch ein Haus erhalten, in dem ich wohne.

Heute sehe ich mich angesichts der Verfügung bezüglich jüdischen Landbesitzes davon bedroht, im Alter ohne jegliche Versorgung dazustehen.

Da mir der Boden zugeteilt wurde als Ausgleich für das von meinem Vater, meinem Ehemann und meinem Schwiegervater vergossene Blut bei der Gründung und Errichtung Rumäniens, das ich immer als mein einziges Vaterland betrachtet habe, bitte ich Seine Hoheit voller Respekt, dass mir meine Rechte, das einzige Erbe meines Ehemannes und die Sicherung meiner Existenz, nicht entzogen werden.

Hochachtungsvoll