Dok. 16-013

Der Leiter der Zentralbauleitung, Karl Bischoff, weist am 1. Juni 1942 darauf hin, dass die übermäßige Nutzung des Krematoriums Schäden in der Bausubstanz hervorgerufen hat


Durch die öftere Überhitzung des Schornsteines

Durch die öftere Überhitzung des Schornsteines

Orte
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Personen

Karl Bischoff (1897–1950), Hoch-und Tiefbau-Ingenieur; 1932 NSDAP- und SS-Eintritt; 1935 Tätigkeit im Hauptamt Verwaltung für Bauten der Luftwaffe, Sachverständiger für den Flugplatzbau, Okt. 1941 bis Okt. 1943 Leiter der Zentralbauleitung der Waffen-SS in Auschwitz, 1943 SS-Stubaf., Okt. 1943 bis Jan. 1945 Bauinspektor der Waffen-SS und Polizei in Kattowitz; lebte nach 1945 in Bremen.

Skript

Schreiben des Leiters der Zentralbauleitung der Waffen-SS und Polizei Auschwitz, an die Kommandantur des Konzentrationslagers Auschwitz

Durch die öftere Überhitzung des Schornsteines im Krematorium im Konzentrationslager Auschwitz hat sich der Einband desselben gelöst. Auch weist der Kamin Risse auf, die zwar äußerlich zum Teil wieder verfugt, im Mauerwerk meines Erachtens nach noch vorhanden sind. Es besteht die Gefahr, daß der Schornstein bei stärkerem Wind einstürzen kann und dadurch unabsehbare Folgen entstehen können.

 

Als Leiter der bautechnisch betreuenden Dienststelle des Konzentrationslagers sowie in der Eigenschaft als örtliche baupolizeiliche Behörde sehe ich mich veranlaßt, auf Grund der baupolizeilichen Bestimmungen […] die Benutzung des Schornsteins bis nach Beseitigung der Mängel zu verbieten. Es wird gebeten, sogleich beim SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt, Amtsgruppe C, einen Antrag zur Instandsetzung des Kamins über die Amtsgruppe D einreichen zu wollen.