Dok. 15-138
Magyarság: Aufruf des Staatssekretärs László Baky vom 16. April 1944 an die Bevölkerung, Juden zu denunzieren, die gegen die antijüdischen Verordnungen verstoßen
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Skript
László Baky (1898–1946), Offizier; 1925–1938 in der Gendarmerie tätig; u. a. Mitglied der Ungarischen Nationalsozialistischen Partei – Hungaristische Bewegung und später der Partei der Ungarischen Erneuerung, von 1939 an Parlamentsabgeordneter; von März 1944 an StS (Staatssekretär) im Innenministerium, hauptverantwortlich für die Deportationen nach Auschwitz, nach der Machtübernahme der Pfeilkreuzler Leiter des Büros für Nationale Sicherheit; 1946 vom ungar. Volksgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Es ist die Pflicht aller Ungarn, Juden, die die Judengesetze unterlaufen, anzuzeigen
Schon mehrfach ist die Polizeiführung darüber informiert worden, dass einzelne Juden versuchen, sich den Verordnungen zu entziehen, die zur Regelung der Judenfrage eingeführt wurden. Es ist in nationalem Interesse, die Judenverordnungen ausnahmslos durchzusetzen.
Aus diesem Grund wendet sich der Staatssekretär des Innern László Baky an dieser Stelle an die ungarische Öffentlichkeit und ersucht jeden ehrbaren Ungarn, die Umsetzung der Verordnungen zu unterstützen. Jeder, der Kenntnis darüber erlangt, dass die Verordnungen umgangen oder ignoriert werden, soll es als seine patriotische Pflicht erachten, dies bei der nächstgelegenen Sicherheitsbehörde (Gendarmerie, Polizei) sofort zu melden.