Dok. 14-215

Meir Molho in Thessaloniki beruhigt am 18. August 1942 in einem Brief seinen nach Athen geflohenen Sohn

Lieber Solon,
es würde uns ein großes Vergnügen bereiten, wenn Du uns einige Zeilen schreiben könntest

Lieber Solon,
es würde uns ein großes Vergnügen bereiten, wenn Du uns einige Zeilen schreiben könntest

Orte
  • Grenze Staatsgrenzen von 1937
Personen

Meir Molho (1874–1943), Buchhändler aus Thessaloniki; nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

 

Solon Molho (1918–1997), Buchhändler aus Thessaloniki; im Juli 1942 nach Athen geflohen, hielt er sich bis Kriegsende unter falscher Identität auf der Sporadeninsel Skopelos versteckt; kehrte dann nach Thessaloniki zurück.

 

Skript

Lieber Solon,
es würde uns ein großes Vergnügen bereiten, wenn Du uns einige Zeilen schreiben könntest, um Mama zu beruhigen, die mir ständig in den Ohren liegt. Ich hoffe, dass es Dir weiterhin gutgeht und Du Dich gut durchschlägst. Hier ist alles in Ordnung, wir haben Onkel Isak und Tante Esther bei uns.
Grüße von allen, Mama und ich umarmen Dich herzlich,
Dein Vater