Dok. 14-024

In einer Notiz vom 6. November 1941 erinnert Dante Almansi von der Union der Italienischen Israelitischen Gemeinden Mussolini an die Zusicherung freier Religionsausübung

Am Abend des 21. September hat eine mit Brechstangen und Meißeln ausgerüstete Gruppe die Türen

Am Abend des 21. September hat eine mit Brechstangen und Meißeln ausgerüstete Gruppe die Türen

Orte
  • Grenze Staatsgrenzen von 1937
Personen

Dante Almansi (1877–1949), Jurist; von 1901 an im Staatsdienst; 1915–1919 Unterpräfekt, von 1919 an Abteilungsleiter in der Generaldirektion der Polizei, zuletzt stellv. Polizeigeneraldirektor, von 1923 an Präfekt, u. a. als Königlicher Kommissär von Neapel, 1930–1938 Mitglied des Rechnungshofs, 1932–1935 Kabinettschef von Finanzminister Guido Jung; Nov. 1939 bis 1944 Präsident der UCII.

Skript

Ferrara: Am Abend des 21. September hat eine mit Brechstangen und Meißeln ausgerüstete Gruppe die Türen der aschkenasischen und einer der italienischen Synagogen (die von Fano) aufgebrochen: Sie hat die Sitzbänke zerstört, den Marmor des Altars herausgerissen und zerschlagen, den Toraschrein mit den darin eingeschlossenen Schriftrollen entweiht, Gebetsbücher zerrissen und die Einrichtung beschädigt. Einiges davon wurde mit auf die Straße genommen, um es dem öffentlichen Spott preiszugeben. Die Leute gingen dann in das Haus des Rabbis, beleidigten und ohrfeigten ihn.

[...]

Die Union der Italienischen Israelitischen Gemeinden erinnert daran, dass die faschistische Nationalregierung die freie Religionsausübung stets verteidigt hat und selbst bei der Verabschiedung der Maßnahmen zum Schutz der Rasse ihre Auffassung hinsichtlich des israelitischen Kultus bekräftigt hat [...] und möchte, voller Vertrauen in den großen Gerechtigkeitssinn des Duce, an den man nie vergeblich appelliert, durch den Bericht der oben genannten Ereignisse bewirken, dass er energische Anordnungen trifft, um eine Wiederholung zu unterbinden.