Dok. 09-289

Eine Chronik des polnischen Untergrunds verzeichnet am 7. März 1944 die Festnahme von Juden, die sich in Warschau versteckt hatten

In den Gebäuden des Gärtners Wolski in der

In den Gebäuden des Gärtners Wolski in der

Orte
  • Grenze Staatsgrenzen von 1937
  • Grenze Staatsgrenzen und Grenzen der Unionsrepubliken der UdSSR 1938–1941
  • Grenze Deutsch-sowjetische Demarkationslinie im besetzten Polen vom 28. Sept.1939
  • Grenze Grenze zwischen den eingegliederten Gebieten und dem Generalgouvernement
  •  
Personen

Mieczysław Wolski (*1912), Gärtner; er gewährte auf seinem Grundstück an der Grójecka-Straße 81 in einem unterirdischen Versteck nahezu 40 Jüdinnen und Juden Zuflucht, wurde deswegen im März 1944 von der Gestapo ermordet; 1989 ehrte Yad Vashem ihn, seine Mutter Małgorzata Wolska sowie seine Schwestern Wanda und Halina als Gerechte unter den Völkern.

 

Möglicherweise der Bäcker Mejer Gyter (*1903) aus Warschau.


Unter den Ermordeten waren auch Emanuel Ringelblum, sein Sohn Uri (*1930) und seine Frau Jehudis (Józia, Judyta), geb. Herman (1904?–1944), Lehrerin; sie stammte aus Warschau, studierte Polonistik; Mitglied der Poale Zion-Linke; im Warschauer Getto verwaltete sie die Warenlager von CENTOS (Centralne Towarzystwo Opieki nad Sierotami, Zentraler Schutzverein für Weisen und verlassene Kinder in Polen) im Jan. 1943 floh sie auf die „arische“ Seite.

 

Gemeint ist wahrscheinlich der damals 18-jährige Sohn einer Schwester von Mieczysław Wolski, Janusz Wysocki, den die Gestapo im März 1944 ebenfalls ermordete; er wurde 1989 von Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern geehrt.

Skript

März 1944

[…]
7. [März] In den Gebäuden des Gärtners Wolski in der Grójecka-Straße 81 sind 38 Juden festgenommen worden, die sich dort versteckt hatten. Unter ihnen befand sich ein Kind, das nur wenige Tage alt war. Die Juden hatten sich im wohnlich eingerichteten Souterrain eines Gewächshauses versteckt. Sie verfügten dort über Wasser, Sanitäranlagen und elektrischen Strom. Der Gärtner Wolski versorgte sie mit Lebensmitteln. Die Juden hielten sich seit dem 5. März 1943 in diesem Unterschlupf auf. Es handelte sich um reiche und im Revier des 23. Kommissariats bekannte Leute (den Bäcker Gitter, den Gastwirt Rawicz, Dr. Cendrowicz und andere). Die deutsche Gendarmerie entdeckte sie durch eine Denunziation. Bei der Liquidierung des Verstecks war auch die Polizei des 23. Kommissariats anwesend. Man führte die Juden gemeinsam und mitsamt ihrem Besitz (Pelze, Schmuck, vier kg Gold u. Ä.) ab. Das Gewächshaus und die ganze Anlage hat man mit Granaten zerstört und niedergebrannt. Wolski wurde zusammen mit seiner Schwester und dem Schwager festgenommen, seine Privatwohnung wurde versiegelt.

[…]