Dok. 08-005

Fejga Ajzenberg fordert die Stadtverwaltung von Pinsk am 25. September 1941 auf, ihr das Pferd ihres verhafteten Sohnes auszuhändigen

Ich, die Unterzeichnerin Fejga Ajzenberg, wohnhaft in

Ich, die Unterzeichnerin Fejga Ajzenberg, wohnhaft in

Orte
  • Grenze Staatsgrenzen von 1937
  • Grenze Staatsgrenzen und Grenzen der Unionsrepubliken der UdSSR 1938–1941
  • Grenze Deutsch-sowjetische Demarkationslinie im besetzten Polen vom 28. Sept.1939
  • Grenze Grenze zwischen den eingegliederten Gebieten und dem Generalgouvernement
Personen

Fejga Ajzenberg (1869–1942), Händlerin; Anfang Mai 1942 umgekommen.

 

Skript

Eingabe von Fejga Ajzenberg [...] an die Stadtverwaltung Pinsk

 

Ich, die Unterzeichnerin Fejga Ajzenberg, wohnhaft in der Jaseldovskaja-Str. 38, Pinsk,

erkläre hiermit:

Am 7. August 1941 fuhr mein Sohn Šamšon Ajzenberg [...] Fuhrknecht bei der Stadtverwaltung Pinsk, mit seinem Pferdewagen zur Arbeit. Er war in Begleitung von Hrn. Švejnickij, der in der Technischen Abteilung der Stadtverwaltung tätig ist.

In der Pulnocnaja-Straße wurde Šamšon Ajzenberg von Angehörigen der Stadtmiliz festgenommen und an einen unbekannten Ort gebracht. Hr. Švejnickij, der zum Zeitpunkt der Verhaftung mit auf dem Wagen saß, nahm Pferd und Pferdewagen an sich.

Da ich als Mutter von Šamšon Ajzenberg alle Papiere besitze, aus denen hervorgeht, dass das Pferd meinem Sohn gehört, habe ich mich an Hrn. Švejnicki mit der Bitte gewandt, er möge das Pferd an mich zurückgeben. Hr. Švejnickij hat dies jedoch abgelehnt.

Hiermit bitte ich die Stadtverwaltung Pinsk, mir mein Pferd samt Pferdewagen zurückzugeben.

Dies würde mir, der Mutter des festgenommenen Šamšon Ajzenberg, seiner Frau und seinen drei hinterbliebenen kleinen Kindern [helfen] zu überleben.

Für die Analphabetin Fejga Ajzenberg auf ihre persönliche Bitte hin unterzeichnet von

G. Ajzenberg.