Otto Abetz (1903–1958), Zeichenlehrer; 1935 SS-, 1937 NSDAP-Eintritt; Okt. 1934 bis April 1940 Mitarbeiter der Dienststelle Ribbentrop, 1940–1945 AA (Auswärtiges Amt), Juni 1940 bis Dez. 1944 Vertreter des AA in Paris und Sigmaringen, am 15.8.1940 Ernennung zum Botschafter; am 22.7.1949 von einem franz. Militärtribunal zu
20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, 1954 begnadigt.
Dr. Werner Best (1903–1989), Jurist; 1930 NSDAP-, 1931 SS-Eintritt; 1933 Staatskommissar für die Polizei in Hessen, 1933/34 Organisationschef des SD, 1935–1939 stellv. Leiter der Gestapo, 1939/40 Chef des Amts I im RSHA (Reichssicherheitshauptamt), 1940–1942 Leiter der Abt. Verwaltung beim MBF (Militärbefehlshaber in Frankreich), 1942–1945 Reichsbevollmächtigter in Dänemark; 1948 in Kopenhagen zum Tode, dann zu fünf Jahren Haft verurteilt, 1951 amnestiert und entlassen; danach Justitiar der Firma Stinnes in Mülheim a.d. Ruhr.
Vermerk des Chefs der Militärverwaltung in Frankreich, Verwaltungsstab, i. A. Dr. Best, vom 19.8.1940
Betr.: Die Behandlung der Juden im besetzten Gebiet
[…] Vermerk:
Der Botschafter Abetz hat in einer Besprechung am 17.8.40 angeregt, die Militärverwaltung in Frankreich möge
a) anordnen, dass mit sofortiger Wirkung keine Juden mehr in das besetzte Gebiet hereingelangen werden;
b) die Entfernung aller Juden aus dem besetzten Gebiet vorbereiten;
c) prüfen, ob das jüdische Eigentum im besetzten Gebiet enteignet werden kann.
[…]