Dok. 09-027

Der Kreishauptmann von Grójec, Werner Zimmermann, verspricht am 19. Dezember 1941 jedem eine Belohnung, der umherziehende Juden und deren Helfer anzeigt


In der letzten Zeit ist festgestellt worden, daß sich im Kreise

In der letzten Zeit ist festgestellt worden, daß sich im Kreise

Orte
  • Grenze Staatsgrenzen von 1937
  • Grenze Staatsgrenzen und Grenzen der Unionsrepubliken der UdSSR 1938–1941
  • Grenze Deutsch-sowjetische Demarkationslinie im besetzten Polen vom 28. Sept.1939
  • Grenze Grenze zwischen den eingegliederten Gebieten und dem Generalgouvernement
Personen

Werner Zimmermann (1900–1994), Jurist; 1925 bei der Reichsfinanzverwaltung in Hamburg, 1929 Regierungsrat, 1932 NSDAP-Eintritt, 1934–1939 Landrat in Meppen; 1939 stellv. Landrat in Kattowitz, von März 1940 bis 1945 Kreishauptmann von Grójec; lebte nach 1945 bei Koblenz.

Skript

Bekanntmachung

 

In der letzten Zeit ist festgestellt worden, daß sich im Kreise Grojec auch heute noch fremde Juden herumtreiben. Dadurch wird die Bevölkerung des Kreises der Gefahr einer stärkeren Fleckfieber-Verbreitung ausgesetzt. An der Beseitigung dieser Gefahr muß die gesamte Bevölkerung mitarbeiten. Ich habe mich entschlossen, denjenigen Kreisbewohnern, die sich besonders an dieser Abwehr-Aktion beteiligen, eine Belohnung auszusetzen.

Zu diesem Zweck gebe ich folgendes bekannt:

1) Derjenige, welcher den zuständigen Polizeiorganen einen unerlaubt im Kreise umherziehenden Juden so namhaft macht, daß er auf Grund der Anzeige bestraft werden kann, erhält von dem Kreishauptmann kostenlos 1 m [Meter] Brotgetreide.

2) Die gleiche Belohnung wird zugesagt, wenn statt des Juden derjenige namhaft gemacht wird, der einem Juden Unterkunft oder Verpflegung gewährt.